13 Juli 2006

A Story about Purzel und Shauni

Vorab - Purzel war kein Arschlochkind... auch wenn ich das am Anfang dachte.
Eine meiner ersten Erinnerungen an Purzel war dass Sie vor mir stand mit einer Fissur die so aussah, als hätte man die neuste Generation Rasenmäher an ihr ausprobiert. Purzel wird sich jetzt denken das sagt ja grad die richtige, aber DAS, meine Liebe, ist eine andere Geschichte und soll zu einem anderen Zeitpunkt erzählt werden. Purzel hatte all das Spielzeug dass ich gerne gehabt hätte und Purzel war ne Zicke. Es machte immer unheimlichen Spass mit Purzel und ihrem kleinen Bruder auf Kriegsfuss zu stehen, denn Purzel war eine würdige Gegnerin. Zwischen uns herrschte - behaute ich jetzt mal - von Anfang an so was wie eine Hassliebe. Wir verarschten uns aufs derbste und obwohl (oder gerade weil) wir noch Kinder waren spielte dabei immer eine ordentliche Portion Kreativität mit. Ja, wir machten es uns gegenseitig nicht einfach, bis...
Ja, bis wir eines Tages entdeckten, dass wir gemeinsame übermächtige Gegner hatten - einerseits meinen Bruder ... der wirklich ein Arschlochkind par excellence war und andererseits... egal... sagen wir mal ein paar Menschen die damals schon nicht unsere geistige Reife hatten. Uns blieb also nichts anderes übrig als uns Gegen den "Feind" zu verbünden, denn der Feind meines Feindes ist bekanntlich mein Freund. Schon damals beherrschten wir die Kunst der Kriegsführung wie kein anderer. Ja, man hatte es wahrlich nicht einfach wenn man uns zwei zum Feind hatte. Zwar war Purzels kleiner Bruder auch ziemlich lästig, aber die Phobie vor Küssen war bei ihm so übermächtig, dass es mir stets gelang ihn mit gespitzten Lippen und einem etwas gekonnt wollüstig-verwirrten Blick in die Flucht zu schlagen. Ich krugle mich heue noch vor lachen, wenn ich daran denke wie ich ihn so durchs ganze Wohnzimmer gejagt hatte, und es fällt mir schwer ihn mir heute als erwachsener knutschender Mann vorzustellen.
Je mehr Zeit Purzel und ich miteinander verbrachten desto engen wuchsen wir zusammen. Und je besser wir uns und unsere Lebenssituationen kannten desto mehr Respekt bekamen wir vor dem anderen. Es ging nicht lange und Purzel und ich wurden ganz "digge".
Leider habe ich ein paar schwarze Löcher in meiner Erinnerung, weil ich so einiges in meiner Kindheit verdrängt habe. Ich kann mich aber noch sehr gut an die absolut "drümmligen" Briefe erinnern die wir uns jeweils schrieben und uns via Geheimversteck am morgen übermittelten. Das versteck war hinter einem Hydranten, es war immer spannend nachzusehen ob sich was finden liess. In Purzels Briefen hiess ich immer "Shauni" weil ich damals ein totaler Baywatch Fan war und immer so aussehen wollte wie Erika Eleniak *schäm* die in der Serie Shauni McLaien spielte . Irgendwann hab ich mal das Hobby "Purzel verkuppeln" entdeckt, was eigentlich keine grosse Herausforderung war, weil Sie schon damals ein ziemlicher Hingucker war. Wenn ich mich richtig erinnere hab ich sie sogar mal mit nem Jugendscharm von mir verkuppelt (Puzel falls Du das liest, ich meine den grossen mit den Bärchenaugen der heute angeblich so hässlich geworden ist, nicht den Polizisten *fettgrins*) . Falls ich es vergass zu erwähnen - ich war damals extrem gestört :)
Meinen absoluten Treffer erzielte ich dann mit dem Eisbierslogen (Insider), der so gut war... dass es heute noch in meinem Zimmer stinkt - vor lauter Eigenlob.
Irgendwie haben wir uns dann aus den Augen verloren (auch ein Teil meines Lebens den ich verdängt habe) und Jahre lang nicht mehr gesehen. Ich hörte mal einige skurrile Gerüchte über die Familie, denen ich aber - schon alleine weil mein Bruder sie mir verklickerte- keine grosse Beachtung schenkte.
Yo, und nun ...noch jahrelanger Purzelabstinez (Gott wie konnte ich das bloss überlegen?) haben wir uns wieder getroffen.
Aus dem kleinen rotzigen Mädchen, ist ne echte Granate geworden, die mit einem gekonnten Zwinkern die Weltherrschaft an sich reissen könnte (was sie aber (Gott sei Dank?) nicht weiss!) Als wir uns wider trafen war es als hätte ich erst gestern den letzen Brief hinter dem Hydranten versteckt. Das macht eine gute Freundschaft aus. Purzel nennt mich nicht mehr Shauni - was auch gesünder für Sie ist *grins* und ich nenn Sie eigentlich auch nicht mehr Purzel, obwohl ich das uh süss finde.
Purzel an Dich: Ich danke Dir für alles was wir zusammen erlebt haben und ich freue mich auf das was noch kommt! Du bist eine grossartige Frau mit einem brillanten Verstand und einem Körper für den Du eigentlich einen Waffenschein bräuchtest (sei Dir dessen bitte bewusst). Ich habe so viele dunkle Stellen in meiner Vergangenheit... soviel Schatten... soviel Verdrängtes... aber Du warst immer ein Lichtpunkt. Weisst Du noch wie wir mit Leo im Heu lagen *lachmichkrumm* Es ist schön dass es Dich gibt!

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