20 Juni 2006

Gleichgültigkeit

Nun liege ich hier in der Kälte.
Mein blasser Körper nur bedekt vom Mondlicht.
Alles hat an Sinn verloren.
Die Tränen im Auge wie zu Eis erstarrt.
Langsam fliesst das Blut aus mir, und färbt die Asche unter mir purpur.

Gleichgültigkeit.
Gleichgültigkeit.
Gleichgültigkeit.

Ich überlege woher das Wort kommt. Doch noch ehe ich den Gedanken richtig gefasst habe ist es mir auch schon wieder egal.

Gleichgültig.
Ich höre wie sich jemand von hinten an mich schleicht.
Und ich bete dass es der Tot ist, der mich in seinen sanften Armen aus dieser grausamen Welt trägt.
Ich spüre einen Atem in meinem Nacken.
Dann ein Flüstern: "Bald ist es vorbei!"
Dann die Hitze wie sie meinen ganzen Körper noch ein letztes Mal in Aufruhr bringt.

Ein Stich ins Herz.

Ich schaue auf die schmerzende Stelle auf meiner Brust und sehe eine Sprize.
Dann ein Blaues Gesicht, blau wie meine Lippen. Blau gefärbt von den Lichtern des Rettungswagens.
Hände berühren mich.
Tränen - die nicht meine sind- benetzen meine Haut.
Der Schmerz verdrängt die Gleichgültigkeit.
Aus dem Schmerz geboren fühle ich wie die Lust nach Rache in mir aufsteigt.
Ich fühle meinen Herzschlag, spüre wie das Leben zurück in meien Körper fliesst.

Ich löse mich aus der sanften Umarmung des Todes mit dem festen Versprechen wiederzukehren wenn ich soweit bin.

Von nun an bin ich auf der Jagt, auf der Jagt nach dem Dämon dessen Gleichgültigkeit ich meine Narben zu verdanken habe.
Und wenn ich ihn finde - so soll der Mond mein Zeuge sein - geleite ich ihn mit einem Kuss in die kälteste Hölle dieses Universums - in mein Herz.

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