05 November 2010

Die Erde hat Fieber!

„Gesundheit!“ Auch wenn der neue „Knigge“ die Regel des Gesundheit-Wünschens abgeschafft hat, so hört man doch immer noch vielerorts diese Floskel. Wir wünschen jemandem Gesundheit der geniest hat. Und wenn jemand krank ist, dann wünschen wir ihm „Gute Besserung“.

Den wenigsten von uns käme es jedochin den Sinn, dieser Person tatsächlich beim gesund werden zu helfen. „Es geht mich ja nichts an“ mag sich so mancher denken, oder „Der schafft das schon selber! So ein kleiner Schnupfen ist ja nicht so schlimm!“ .

Es gibt auch Mensch die Angst haben, sich bei einer kranken Person anzustecken und sich deswegen mit einem höfflichen „Gesundheit“ zum Grusse aus dem Staub machen.

Jetzt betrachten wir Situation mal objektiv und machen einen grossen Schritt um 384 401 km zurück, und setzen uns auf den Mond, von dem wir auf die Erde runter schauen.
Was sehnen wir?

Die Polarkappen schmelzen, das Ozonloch wächst, der Regenwald wird täglich dezimiert und im Ozean schwimmen mehr Plastikteilchen als Lebewesen. Kurz; der Planet ist krank.
Angesichts dieser haarsträubenden Tatsachen müsste es eines jeden Bedürfnis sein, alles gegen diese Katastrophe zu unternehmen.

Müsste!

Wenn man sich das so ansieht, dann wünschte man dem Planeten Gesundheit.
Doch leider leben wir in einer Welt in der Kants kategorischer Imperativ im Bezug auf die Natur nur ein kleines Plastikteilchen im Ozean des Kapitalismus ist.
Der Planet hat Fieber, und wie jeder Organismus wehrt er sich dagegen. Tornados, Gewitter, Hochwasser, Dürre und Erdbeben sind nur eine Form der Abwehrreaktion die die Erde gegen den Virus – den Menschen – auffährt.

Solange die Menschen nicht begreifen, dass der Virus immer mit dem Wirt stirbt, solange wird keine Besserung in Sicht sein. Wird starkes Fieber nicht behandelt, steigt Gefahr irreparable Schäden zu erleiden.

Aber was können wir tun?

Wir Menschen werden nie Bescheidenheit und Demut erlangen, welche es uns erlaubt in einer perfekten Symbiose mit dem Planeten zu leben.

Und daher wünschen wir weiterhin „Gesundheit“ während wir uns mehr oder weniger heimlich aus der Verantwortung ziehen mit dem selbstbetrügenden Gedanken „Ist ja gar nicht so schlimm, es geht mich nichts an, die erholt sich schon von alleine!“

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